Aufruf zur Internationalen Woche der Solidarität mit Anarchistischen Gefangenen 23. – 30. August 2021

Es existiert eine fundamentale Lüge in der kapitalistischen Gesellschaft. Ein Versprechen, das niemals wahr wird. Das Versprechen der Freiheit – man muss nur hart genug arbeiten. Jedes Mal, wenn wir über die Krise des Kapitalismus stolpern, werden wir daran erinnert. Mehr als ein Jahr  mit Covid-19 liegt hinter uns. Manche sagen, dass Covid-19 eine Gesundheitskrise ist. Aber das ist es nicht! Covid-19 ist eine weitere Krise, verursacht durch den Kapitalismus. Ausgelöst durch das Verlangen nach mehr Reichtum und Wachstum. Welches fruchtbare Böden durch industrielle Landwirtschaft verseucht, Lebensraum der Menschen und Wildtiere durch die Politik der Gewinnung von Rohstoffen stiehlt, die blühende Wälder in Wüsten verwandelt. Es ist der Wahnsinn des Kapitalismus, der die Menschheit an den Rand immer neuer Grenzen treibt, wo weitere Viren auf uns warten.

Dieses Jahr brachte mehr soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeit, mehr Leid, aber auch mehr Kampf. Menschen erhoben sich gegen das kapitalistische System und gegen autoritäre Regime. Die Menschen kämpften für ihre Freiheit und gegen Ausbeutung. Menschen streikten in den Fabriken und erhoben sich in den Gefängnissen gegen die autoritäre und profitorientierte Politik.

Es war ein hartes Jahr und es wird noch mehr kommen. In diesen Zeiten brauchen wir Solidarität mehr denn je – im täglichen Leben, in unseren Nachbarschaften, in unseren Communities. Aber wir sollten unsere Gefährt:innen im Gefängnis nicht vergessen, die für Freiheit und Gleichheit kämpfen. Sie erleben gerade jetzt harte Zeiten. Denn die Pandemie isoliert die Menschen im Gefängnis nur noch mehr.

Deshalb rufen wir auch in diesem Jahr wieder zur Internationalen Woche der Solidarität mit anarchistischen Gefangenen auf.

Macht eine Solidaritätsaktion, einen Bannerdrop, organisiert eine Briefe-Schreib-Ecke oder eine Filmvorführung, macht auf die Menschen in den Gefängnissen aufmerksam und lasst sie wissen, dass sie nicht allein und nicht vergessen sind.

Schickt uns ein Bild, einen kurzen Text, ein Video von Eurer Veranstaltung oder Aktion, einen Radiobeitrag – Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Lasst uns an diejenigen erinnern, die gegen diese Ungerechtigkeit gekämpft und mit ihrem Leben bezahlt haben. 
Lasst uns nicht diejenigen vergessen, die im Gefängnis sind und ihren Kampf fortsetzen.
Lasst uns weiter kämpfen!
Lasst die Reichen für Covid bezahlen!